Migränepatienten mit H.-pylori-Infektion haben mehr Attacken

LISSABON (eb). Beeinflussen Helicobacter-pylori-Infektionen die Häufigkeit und den Schweregrad von Migräneattacken?

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Das lässt sich aufgrund der Ergebnisse einer Studie bei 105 Migränepatienten diskutieren, die eine iranische Forschergruppe beim 21. Kongress der European Neurological Society (ENS) in Lissabon präsentiert hat.

In der Studie wurden Migränepatienten ein Jahr lang beobachtet, die in den vergangenen drei Monaten keine PPI, H2-Blocker oder Antibiotika verwendet hatten.

55 Patienten hatten einen positiven Harnstoff-Atemtest, 50 Patienten einen negativen. Diejenigen mit H.p.-Infektion hatten häufiger und heftigere Migräneattacken - unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand, Bildungsgrad, Migränetyp oder positiver Familienanamnese.

H.p.-Infizierte hatten im Mittel an 11,6 Tagen pro Monat Kopfschmerzen, die anderen im Mittel an 8,1 Tagen, meldet die Pressestelle des ENS.

Aufgrund der Ergebnisse schlage Dr. Mohammad Saadatnia von der Medizinischen Universität Isfahan vor, bei Migränepatienten schon zu Therapiebeginn zu testen, ob eine H.p.-Infektion vorliegt.

Bei H.p.-positiven Patienten solle die Therapie der Infektion an erster Stelle stehen. Damit könnten auch die migränebedingten Beschwerden wie Übelkeit oder Magenbeschwerden höchstwahrscheinlich effektiv gelindert werden, hofft Saadatnia.

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