Mit dem Aldosteron-Spiegel steigt das Herzinfarkt-Risiko

WIESBADEN (ner). Aldosteron hat bei Erkrankungen des Herz-Gefäßsystems offenbar eine größere Bedeutung als bislang angenommen. Dies sollte Konsequenzen für Diagnostik und Therapie haben, wurde beim Internistenkongreß in Wiesbaden gefordert.

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Es werde inzwischen davon ausgegangen, daß fünf bis zehn Prozent der Patienten mit essentieller Hypertonie erhöhte Aldosteron-Spiegel haben. Darauf wies Privatdozent Johann Bauersachs aus Würzburg bei einem vom Unternehmen Pfizer unterstützen Symposium hin.

Je mehr des Mineralokortikoids im Blutplasma sind, desto größer ist die linksventrikuläre Masse. Das verschlechtert die Prognose der Patienten. "Hypertonie-Patienten mit Hyperaldosteronismus haben ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiale Symptome", so Bauersachs.

Der Kardiologe empfahl, besonders bei Hypertonie-Patienten unter 50 Jahren sowie bei trotz medikamentöser Mehrfachkombination schwierig zu senkendem Bluthochdruck den Aldosteron- und Renin-Spiegel bestimmen zu lassen. Am Aldosteron/Renin-Verhältnis ist ein Hyperaldosteronismus erkennbar.

Mit einem Aldosteron-Antagonisten kann eine vermehrte linksventrikuläre Masse vermindert werden, hat eine Studie ergeben. Darin hatten jeweils etwa 70 Patienten entweder hohe Dosen Eplerenon (200 mg) oder Enalapril (40 mg) als Monotherapie erhalten; oder 200 mg Eplerenon plus 10 mg Enalapril. Bei den Patienten mit Monotherapie sank die linksventrikuläre Masse um 14 bis 18 g, bei denen, die die Kombination erhalten hatten, am stärksten um 24 g.

Der spezifische Aldosteron-Antagonist Eplerenon (Inspra®) ist in Deutschland bei klinischer Herzinsuffizienz und linksventrikulärer Dysfunktion nach Herzinfarkt zugelassen. In den USA kann er bereits zur Behandlung bei Hypertonie verordnet werden. Kardiologen vermuten, daß die positiven Auswirkungen auf die Umbauvorgänge am Herzen, das Remodelling, auch bei Hypertonikern günstig für die Prognose sind.

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