Mit fokaler Laserkoagulation gegen Retinopathie

GRÜNWALD (sto). Die häufigsten Gründe, weshalb sich bei Patienten mit Diabetes mellitus das Sehvermögen kontinuierlich verschlechtert, sind die diabetische Retinopathie und Makulopathie. Vielen Betroffenen hilft jedoch eine fokale Laserkoagulation, so Augenarzt Dr. Siegfried Priglinger von der Uni München.

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Der Erfolg einer Laserbehandlung hängt zum einen von der Vorschädigung und zum anderen vor allem von einer guten Blutzucker- und Blutdruckeinstellung ab, betonte Priglinger bei den Grünwalder Gesprächen, die von Novo Nordisk Pharma unterstützt wurden. Eine gute Blutzuckereinstellung mit einem HbA1c-Wert unter 7,0 Prozent könne den Beginn einer Retinopathie hinauszögern und eine Progression verhindern, betonte Priglinger.

Für Patienten mit Typ-2-Diabetes sei außerdem auch der günstige Ef-fekt einer antihypertensiven Therapie belegt. Durch eine Absenkung des Blutdrucks auf Werte unter 130/85 mmHg könne das Risiko für eine Progression der Retinopathie oder für eine Verschlechterung des Sehvermögens nahezu halbiert wer-den, sagte Priglinger.

Diabetiker haben nach Angaben Priglingers ein zehn- bis 20fach erhöhtes Risiko, blind zu werden. In Deutschland erblinden jährlich schätzungsweise 6000 bis 10 000 Patienten in Folge eines Diabetes mellitus.

Die häufigste mikrovaskuläre Komplikation des Diabetes sei die diabetische Retinopathie, deren Auf-treten mit der Dauer der Erkrankung korreliert, erinnerte Priglinger. Bei einer Diabetesdauer von zehn bis 15 Jahren tritt bei der Hälfte der Patienten eine diabetische Retinopathie auf, nach 30 Jahren Krankheitsdauer sogar bei 90 Prozent, berichtete Priglinger. Die diabetische Retinopathie komme beim Typ-1-Diabetes etwa doppelt so häufig wie beim Typ-2-Diabetes vor.

Bei retinalen Durchblutungsstörungen sollten Hausärzte und Augenärzte grundsätzlich eng zusammenarbeiten, da vaskuläre Schäden am Auge den allgemeinen Gefäßstatus im gesamten Körper widerspiegeln, empfahl Priglinger.

Bei Patienten mit okulären Durchblutungsstörungen handele es sich oft um Diabetiker oder um Patienten ohne Diabetes, aber mit venösen oder arteriellen Verschlußerkrankungen.

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