Überlebensprognose bei Ebola-Patienten

Molekulare Marker im Blut geben Auskunft

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LIVERPOOL. Wissenschaftler haben eine "molekulare Signatur" in den Blutproben vonEbola-Patienten entdeckt, mit denen sie relativ präzise Voraussagen machen können, ob ein Patient die Infektion überleben wird oder nicht.

Damit ließen sich im Hinblick auf mögliche weitere Ebola-Ausbrüche frühzeitig personalisierte Behandlungsstrategien entwickeln, so die Forscher um Dr. Xuan Liu von der Universität Liverpool (Gen Biol 2017; 18:4). Zudem hätten sich mit ihren Erkenntnissen neue Ansatzpunkte für Therapien ergeben.

Liu und seine Kollegen untersuchten in ihrer Studie Ebola-Virus (EBOV)-positive Blutproben von insgesamt 138 Menschen, die sich zwischen 2013 und 2016 in Guinea mit EBOV infiziert hatten. In Guinea war die Todesrate unter den EBOV-Infizierten während des Ausbruchs in Westafrika mit rund 60 Prozent am höchsten gewesen.

Im Vergleich mit Blutproben von Überlebenden fanden die Forscher in den Proben von gestorbenen Patienten eine hohe Zahl bestimmter mRNA-Moleküle. Besonders die Zahl von Albumin- und Fibrinogen-mRNAs war bei Gestorbenen auffällig hoch und könne als präziser Marker für die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Ebola-Patienten angesehen werden, so die Wissenschaftler.

Die Viruslast im Blut eines Ebola-Infizierten gelte zwar als Goldstandard für die Prognose, allerdings nur bei Patienten mit extrem hoher Viruslast. Bei den meisten Patienten sei die Viruslast geringer, hier könne eine Analyse der Albumin- und Fibrinogen-mRNAs bessere Auskunft über die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Patienten geben. (bae)

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