Neue Antibabypillen nicht gefährlicher

Veröffentlicht:

BERN (dpa). Entwarnung für die Antibabypillen der vierten Generation: Pillen wie "Yaz" oder "Yasmin", die den Stoff Drospirenon enthalten, seien nicht gefährlicher als andere auf dem Markt erhältliche Präparate. Das teilte die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic am Donnerstag mit. Die Behörde bestätigte damit eine frühere Einschätzung des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn.    

Das Risiko für einen bestimmten Venenverschluss, die venöse Thromboembolie, sei im ersten Jahr der Pilleneinnahme am höchsten, schreibt Swissmedic. Das sei jedoch bei allen Antibabypillen so. Nach der Auswertung aktueller Daten und Studien zu den Risikofaktoren kommt Swissmedic zum Schluss, dass die Antibabypillen "nur nach sorgfältiger Abklärung durch den Arzt verschrieben werden sollten". Frauen mit erhöhten Risikofaktoren sollten generell auf eine hormonelle Verhütungsmethode verzichten.

Zu den Risikofaktoren zählt Swissmedic genetische Veranlagung zu Thrombosen, Übergewicht und Rauchen. Bei den Pillen mit Drospirenon sei das Thrombose-Risiko etwas tiefer als bei Pillen der dritten Generation. Im Vergleich mit den älteren Pillen der zweiten Generation sei die Gefahr aber doppelt so groß.    In der Schweiz war vor einigen Monaten eine 21-jährige Frau an einer Lungenembolie gestorben, die sie nach der Einnahme von Yaz erlitten hatte. Daraufhin hatte die Arzneimittelbehörde die Untersuchung bei Pillen der vierten Generation angeordnet. Ende Mai gab es Schlagzeilen um Yasmin: Wenige Wochen nachdem eine 16-Jährige in der Schweiz mit der Einnahme begonnen hatte, erlitt sie eine Lungenembolie und ist nun schwerbehindert.

Seit 1991 wurden Swissmedic neun Todesfälle gemeldet, die in Zusammenhang mit der Einnahme einer Antibabypille stehen. Bei vier der Frauen konnte mindestens ein Risikofaktor festgestellt werden. Dazu gehörten auch Langstreckenflüge.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden