Neue BSE-Variante ähnelt sporadischem Creutzfeldt
BOLOGNA (mut). Italienische Forscher haben bei Rindern einen neue BSE-Variante entdeckt. Erkrankte Tiere haben ähnliche neuropathologische Veränderungen wie Menschen mit sporadischer Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (sCJK). Auch die biochemischen Eigenschaften der pathogenen Prionen sind ähnlich.
Wie die Wissenschaftler aus Bologna heute in PNAS-Online berichten, haben sie die BSE-Variante bei Rindern entdeckt, die zuvor per Schnelltest positiv auf BSE getestet worden sind. Insgesamt haben sie die Gehirne von acht Rindern untersucht.
Bei sechs Tieren fanden sie die für BSE typischen spongiformen Veränderungen mit floriden Plaques im Hirnstamm und Thalamus. Dort ließen sich auch die größten Mengen an pathogenen Prionen nachweisen. Bei zwei Rindern wurden jedoch amyloide Plaques entdeckt, wie sie von sCJK bekannt sind.
Bei diesen Rindern fanden sich nur wenige Plaques im Hirnstamm, jedoch im Thalamus, in tieferen Schichten des Kortex, im Hippokampus und im Riechhirn. Eine solche Verteilung tritt auch bei einem bestimmten sCJK-Typ auf. Die Forscher wiesen auf die Gefahr hin, daß diese BSE-Variante bei BSE-Tests nicht ausreichend erkannt wird, da dafür meist nur Hirnstammgewebe verwendet wird, das aber bei der neuen Variante nur wenig betroffen ist.