Neue Stammzellen im Gehirn von Patienten entdeckt
LONDON (dpa). Das menschliche Gehirn hat ein viel höheres Potential zur Erneuerung als bisher angenommen, nutzt es aber offensichtlich nicht. Bei der Analyse von Hirngewebe Operierter und Gestorbener fanden US-Forscher Vorläuferzellen von Neuronen im lateralen Ventrikel.
Auch bei Nagern seien dort neuronale Stammzellen gefunden worden, so die Forscher um Dr. Arturo Alvarez-Buylla aus San Francisco (Nature 427, 2004, 740). Im Labor entwickeln sich die Stammzellen aus dem menschlichen Gehirn zu verschiedenen Hirnzelltypen.
Die Zellen wandern im Gegensatz zu jenen in Nager-Hirnen aber nicht. Daher werden zerstörte Neuronen bei Erwachsenen meist nicht ersetzt. Ihr neuronales Netz akzeptiere "Neuankömmlinge" vermutlich nicht, so Dr. Pasko Rakic von der Yale-Universität in New Haven in derselben "Nature"-Ausgabe.
Damit mit Stammzellen Therapien bei Hirnkrankheiten möglich werden könnten, müßten die Mechanismen entschlüsselt werden, die eine Zell-Wanderung im Gehirn auslösen.