KOMMENTAR
Neuer Baustein für Alzheimer-Therapie
15 Jahre nach der ersten Gentherapie gibt es zwar viele klinische Studien mit gentechnischen Verfahren - es fehlen einzig die großen Erfolge. So konnten zwar Kinder mit angeborener Immunschwäche tatsächlich geheilt werden, jedoch gab es gravierende Nebenwirkungen: Zwei von zehn Kindern erkrankten aufgrund der Gentherapie an Leukämie. Und bei Krebs profitierten meist nur einzelne Patienten von einer Gentherapie.
So ist es erfreulich, daß die Technik jetzt bei sechs von acht Alzheimer-Patienten einen guten Erfolg hatte und zudem bisher gut vertragen wurde. Zwar ließ sich mit genveränderten Zellen die Krankheit nicht stoppen, doch deutlich verzögern. Das mag die Forscher dazu inspirieren, die Methode weiter zu verbessern.
Eine Heilung von Alzheimer-Kranken ist alleine per Gentherapie aber nicht zu erwarten: Zu komplex erscheint die Pathogenese, als daß alleinig eine Gentherapie mit dem Wachstumsfaktor NGF den Zelltod aufhalten könnte. In Kombination mit neuen Arzneien und Immun-Verfahren wäre die Gentherapie aber ein Baustein, um eines Tages Menschen vor dem Verlust ihrer Erinnerungen und ihrer Identität zu bewahren. Diese Hoffnung ist jetzt etwas größer geworden.
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