Organisationen prangern sexuelle Ausbeutung an

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Aus Anlaß des heutigen Weltfrauentags haben Hilfsorganisationen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen in Europa sowie die massenhaften Vergewaltigungen in Krisengebieten angeprangert.

Der Bundesverband pro familia wies darauf hin, daß jährlich etwa eine halbe Million Frauen und Mädchen unter falschen Versprechungen in EU-Länder geschleust und zur Prostitution gezwungen würden. Meist müßten sie ihre Pässe abgeben und würden mit Vergewaltigungen und Drohungen eingeschüchtert.

"Frauenhandel ist Frauenverachtung, denn er verstößt gegen grundlegende Menschenrechte", sagte die stellvertretende pro-familia-Vorsitzende Monika Häußler-Sczepan. Statt Frauen wegen illegalen Aufenthalts zu verhaften und in ihre Heimatländer abzuschieben, sollte ihnen eine sichere Unterkunft, eine befristete Aufenthaltserlaubnis und soziale Betreuung gewährt werden. Zudem müsse das Strafrecht geändert werden, um Frauenhandel härter ahnden zu können.

Vergewaltigungen und Mißhandlungen von Frauen würden weltweit in einem wachsenden Ausmaß gezielt als Kriegswaffe eingesetzt, kritisieren das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Frauenschutz-Organisation medica mondiale.

Allein im Ost-Kongo betreute Unicef in den vergangenen Monaten 8000 Opfer von Vergewaltigungen. "Es werden vierjährige Mädchen vergewaltigt und junge Frauen als Sex-Sklavinnen verschleppt", sagte Milen Kidane, Unicef-Mitarbeiterin im Ostkongo. "Marodierende Banden überfallen ein Dorf und zwingen Väter, ihre eigenen Töchter zu vergewaltigen. Weigern sie sich, werden sie vor den Augen ihrer Familie erschossen."

"Vergewaltigungen hat es in allen Kriegen gegeben, doch sie nehmen nun ein immer schlimmeres Ausmaß an", sagte Unicef-Sprecher Reinhard Schlaginweit. Die Ärztin Monika Hauser, Mitgründerin von Medica Mondiale, erläuterte: "In patriarchialischen Gesellschaften ist Gewalt gegen Frauen eine Waffe gegen Männer. Sie soll ihnen beweisen, daß sie unfähig sind, ihre Familien zu beschützen." (dpa)

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