Oxcarbazepin ist eine künftige Option bei Nervenschmerzen

FRANKFURT AM MAIN (mar). Eine bewährte Therapie-Option bei neuropathischen Schmerzen sind Antikonvulsiva. Die Ergebnisse erster offener Studien mit Oxcarbazepin legen nahe, daß diese Substanz eine Alternative sein kann, wenn andere Antikonvulsiva nicht ausreichend wirksam sind oder schlecht vertragen werden.

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Erste Daten dazu hat Dr. Sam Chong vom Kings College Hospital in London bei einem Symposium beim Deutschen Schmerztag vorgestellt.

Seit langem ist bekannt, daß sich mit Carbamazepin schmerzhafte Neuralgien wie die Trigeminusneuralgie bei vielen Patienten gut lindern lassen. Eine Metaanalyse von drei Studien mit insgesamt 130 Patienten habe ergeben, daß Oxcarbazepin (in Deutschland Timox® und Trileptal®) ähnlich gut wirksam ist wie Carbamazepin, doch wesentlich besser vertragen werde, so Chong. Schwere unerwünschte Wirkungen seien bei 16 Prozent der 61 Patienten mit der Carbamazepin-Therapie aufgetreten, unter Oxcarbazepin seien es neun Prozent von 69 Patienten gewesen.

Auch Patienten mit komplexen Schmerzsyndromen profitieren

Auch bei Patienten, bei denen Gabapentin die Schmerzen nicht ausreichend lindere, könnte Oxcarbazepin eine Option sein, sagte Chong in Frankfurt am Main. Darauf ließen die Ergebnisse einer kleinen Studie mit 18 Patienten mit CRPS (Komplexes Regionales Schmerzsyndrom, Morbus Sudeck) schließen. Die Patienten erhielten initial 150 bis 300 mg Oxcarbazepin, die Dosis konnte dann je nach Ansprechen auf maximal 1200 mg pro Tag gesteigert werden. 13 Patienten seien mit dieser Therapie zufrieden gewesen und bezeichneten die Schmerzlinderung als gut bis sehr gut.

Chongs Fazit: Oxcarbazepin habe sich in den offenen Studien bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen als gut wirksam erwiesen. Ergebnisse von Placebo-kontrollierten Doppelblindstudien stehen noch aus.

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