Pneumokokken-Impfung erspart Kindern Ohrschmerz

NEU-ISENBURG (eis). Konjugierte Impfstoffe gegen Pneumokokken schützen Kinder nicht nur vor Pneumonien, Sepsis und Meningitis. Auch die in Studien ermittelte Schutzrate gegen Otitis media bestätigt sich in den USA jetzt in der Praxis.

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Mittelohrentzündungen: Häufiger Erreger sind Pneumokokken.

Mittelohrentzündungen: Häufiger Erreger sind Pneumokokken.

© Lisa Eastman / fotolia.com

In den USA werden Säuglinge bereits seit zehn Jahren gegen Pneumokokken geimpft. In dieser Zeit hat die Rate an Episoden von akuter Otitis media bei Kleinkindern deutlich abgenommen, hat eine Studie ergeben. Einer der Gründe: die Impfungen.

In der Studie wurden Daten von Krankenversicherern der "Impact Managed Care Benchmark National Database" aus neun US-Regionen auf Arztkonsultationen wegen Mittelohrentzündungen geprüft (ESPID-Poster, online). Verglichen wurden Erkrankungsraten aus zwei Perioden: vor der Impfung (1997 bis 1999) und nach der Einführung (2003 bis 2007).

Ergebnis: Bereits in der Zeit vor der Impfung sei die Otitis-media-Rate zwischen 1997 und 1999 von 1152 Episoden pro 1000 Patientenjahre auf 931 Episoden um 19 Prozent gesunken. Eine weitere Reduktion um 26 Prozent ergab sich dann bis 2007 nach Einführung der Impfung (auf 688 Episoden pro 1000 Patientenjahre).

Zum Vergleich: In klinischen Studien mit dem konjugierten Pneumokokken-Impfstoff (PCV) hatten sich bei den Teilnehmern 6 bis 23 Prozent der Episoden von Mittelohrentzündungen verhindern lassen. Pneumokokken werden nach Studiendaten bei etwa jeder zweiten Otitis media isoliert; häufige Erreger sind zudem Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis.

Dass die PCV-Impfung vor invasiven Erkrankungen schützt, ist in zahlreichen Studien belegt. Daran ändert auch der verdrehende Bericht einer großen Publikums-Tageszeitung über eine aktuelle Studie nichts.

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