Psychiater von Nachwuchssorgen geplagt

BERLIN (mut). Noch immer entscheiden sich zu wenige junge Mediziner für eine psychiatrische Ausbildung. Ein Maßnahmenpaket soll die Psychiatrie jetzt attraktiver machen.

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Nur vier Prozent der angehenden Ärzte machen ihr zweites Staatsexamen im Bereich der Psychiatrie, dagegen zieht es 25 Prozent in die Innere Medizin. Um die Versorgung psychisch kranker Menschen auch in Zukunft zu gewährleisten, sollen sich jedoch mindestens zehn Prozent der angehenden Ärzte für die Psychiatrie entscheiden. Darauf hat der Kongresspräsident Professor Frank Schneider bei der Eröffnung des DGPPN-Kongresses in Berlin hingewiesen.

Der Nachwuchsmangel mache sich schon jetzt bemerkbar. Nach Ergebnissen einer Umfrage bei 450 Kliniken in Deutschland habe die Zahl der nicht besetzten Psychiater- und Psychotherapeutenstellen im vergangenen Jahr um 30 Prozent zugenommen, wobei etwa ein Viertel der offenen Stellen mit Psychologen besetzt wurde. In den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt gebe es kaum noch Kliniken mit Vollbesetzung.

Um wieder mehr Menschen für das Fach zu begeistern, hat die DGPPN ein Mentorenprogramm initiiert, das Studenten Schnuppertage in psychiatrischen Kliniken ermöglicht. Einige Kliniken bieten solche Projekte auch Abiturienten an.

Der DGPPN-Kongress dauert noch bis einschließlich Samstag. Zu den 580 Veranstaltungen werden über 8000 Besucher erwartet.

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