Radiotherapie hebt bei Krebs die Lebensqualität

BERLIN (awa). Viele tumorbedingte Schmerzen können mit Strahlentherapie wirksam und schonend gelindert werden. Dabei ist die palliative Radiotherapie Teil eines interdisziplinären Gesamtkonzepts, das eine optimale Lebensqualität für Krebskranke anstrebt.

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In Deutschland werden jährlich 330 000 neue Tumorpatienten behandelt, davon 55 Prozent mit kurativer und 45 Prozent mit palliativer Intention. Etwa 70 Prozent aller Krebspatienten bekommen im Krankheitsverlauf Schmerzen, die durch die Grunderkrankung selbst oder durch die Behandlung verursacht werden. Die Linderung von tumorbedingten Schmerzen sei also ein wesentlicher Aspekt in der onkologischen Behandlung, betonte Professorin Petra Feyer vom Vivantes-Klinikum Berlin beim Krebskongreß in Berlin.

Die palliative Radiotherapie sei eine effektive und schonende Behandlung bei persistierenden tumorbedingten Schmerzen und hänge von der Schmerzcharakteristik ab, sei aber unabhängig von Tumor-Histologie, -Vaskularisation und -Lage, so Feyer. Die Strahlentherapie wirke gezielt am Tumor und zerstöre die malignen Zellen. Indiziert ist die palliative Radiotherapie vor allem bei lokalisierten Tumorschmerzen wie Knochenschmerz durch Skelettmetastasen sowie bei Weichteilschmerz, Lebermetastasen mit Hepatomegalie und Organkapselschmerz.

Der Effekt der Strahlentherapie setzt schon nach wenigen Tagen ein. Bei mehr als 80 Prozent könne der Schmerz gelindert werden, und mehr als 20 Prozent der Behandelten hätten danach sogar keine Schmerzen mehr, berichtete Feyer auf einer Veranstaltung des Unternehmens Grünenthal. Die Wirkung hält lange an. Neue Schmerzen sind Hinweis auf ein Fortschreiten der Erkrankung an einer anderen Stelle. Ausgeprägte unerwünschte Wirkungen sind nach Angaben von Feyer selten. Die lokal begrenzte Therapie beeinträchtigt die Lebensqualität nicht. Die Verträglichkeit hängt von dem bestrahlten Areal und damit von der Gesamtdosis sowie der Dosisfraktionierung ab.

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