Rate von Nierenversagen bei Diabetes-Kranken halbiert

HELSINKI (Rö). Eine gute Therapie für Diabetiker zahlt sich langfristig wirklich aus: Seit den 60er Jahren haben sich die Raten für terminales Nierenversagen und die Sterberaten mehr als halbiert. Dies hat eine große finnische Untersuchung ergeben.

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So gut dokumentierte Daten gibt es in Deutschland bei weitem nicht. Doch einige Daten aus kleineren deutschen Studien lassen vermuten, daß die Verhältnisse hier ähnlich sind.

In Finnland waren seit 1965 alle Typ-1-Diabetiker in eine Kohortenstudie aufgenommen worden, die vor dem 30. Lebensjahr ihren Diabetes bekommen hatten. Dies waren über 20 000. Die Daten der Kohortenstudie hat Dr. Patrik Finne von der Universität Helsinki im "JAMA" (294, 2005, 1782) veröffentlicht.

Bei den Patienten wurden 17 Jahre lang Daten erhoben. Registriert wurden dabei terminales Nierenversagen und Tod: insgesamt 632 Patienten erreichten das Finalstadium der Nierenerkrankung, 1417 starben. Die Raten beider Studienendpunkte haben sich seit den 60er Jahren mehr als halbiert.

Im Vergleich zu den Sterberaten der zu Beginn aufgenommenen Studienteilnehmer waren die Sterberaten Ende der 70er Jahre bereits 48 Prozent niedriger und zwischen 1980 und 1999 sogar 59 Prozent niedriger. Der gleiche Trend zeigt sich beim terminalen Nierenversagen. Die Raten waren zwischen 1980 und 1999 53 Prozent niedriger als zu Studienbeginn.

Der Wissenschaftler führt die Veränderungen auf schrittweise verbesserte Therapie und Versorgung der Diabetiker zurück. Dazu zählt er die Verbesserung von Spritzen, die Blutzuckerselbstmessung, synthetisches Humaninsulin, die Einführung von intensivierter Insulintherapie und Erleichterungen, die schnell wirksame Insuline gebracht haben.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Endlich ein paar Hoffnungsschimmer

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