Multiple Sklerose
Regulator der Myelinbildung entdeckt
MAINZ. Ein Molekül, das die Myelinbildung reguliert, haben Mainzer Wissenschaftler entdeckt (EMBOreports 2012; 13: 827-834). In ihrer Studie beschreiben sie das Myelin Basische Protein (MBP), eines der beiden Hauptproteine der Myelinscheide.
Während der Myelinbildung wird in Oligodendrozyten die MBP-Produktion so lange unterdrückt, bis Signale der Nervenzellen die Myelinisierung initiieren.
Die Forscher haben jenes Molekül identifiziert, das die MBP-Synthese hemmt: sncRNA715. Es bindet an die MBP-mRNA und verhindert dadurch die MBP-Proteinsynthese.
Dabei verhalten sich die Mengen von sncRNA715 und MBP während der Myelinbildung gegenläufig.
Zudem lässt sich in Oligodendrozyten das Ausmaß der MBP-Produktion durch experimentell veränderte Mengen an sncRNA715 beeinflussen. Offenbar ist also das neu entdeckte Molekül ein wichtiger Regulator der MBP-Synthese.
Die Erkenntnisse sind etwa für die Multiple Sklerose bedeutsam. So korreliert im Hirngewebe von MS-Patienten sncRNA715 mit dem MBP-Protein.
Auch fanden sich in Bereichen des Gehirns mit beeinträchtigter Myelinbildung höhere sncRNA715-Mengen als in Bereichen mit normaler Myelinstruktur. (eb)