Rheuma nicht durch Impfungen getriggert

ROM (gvg). Es gibt keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen gängigen Impfungen im Erwachsenenalter und dem Auftreten von Rheumatoider Arthritis. Das haben Daten aus dem schwedischen Rheuma-Register EIRA erneut bestätigt.

Veröffentlicht:
Impfungen sind auch bei Rheuma indiziert.

Impfungen sind auch bei Rheuma indiziert.

© bilderbox / fotolia.com

Ähnlich wie das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) werden entzündlich-rheumatische Erkrankungen von impfkritischer Seite gelegentlich mit Impfungen in Verbindung gebracht. Die Forscherin Camilla Bengtsson vom Karolinska Institut in Stockholm gab bei der Jahrestagung der europäischen Rheumatologen (EULAR 2010) jetzt einmal mehr Entwarnung.

Von 1998 erwachsenen Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) aus dem EIRA-Register hatten 31 Prozent in den fünf Jahren vor Krankheitsausbruch eine oder mehrere gängige Impfungen erhalten. Darunter waren Impfungen gegen Grippe, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis, Polio, Pneumokokken oder FSME. Bei den 2252 nach Alter, Geschlecht und Wohnort passend ausgewählten Kontrollprobanden waren es ebenfalls exakt 31 Prozent, die in diesem Zeitraum eine oder mehrere Impfungen bekamen.

In weiteren Untersuchungen gab es analoge Resultate für mehrere Untergruppen von RA-Patienten: So erhöhten die Impfungen weder das Risiko für eine RA mit Antikörpern gegen citrullinierte Peptide (ACPA) noch für eine RA ohne solche Antikörper. Sogar wenn Hochrisikogruppen für eine Rheumatoide Arthritis - in diesem Fall Raucher oder Träger des HLA-DRB1 SE-Allels - separat ausgewertet wurden, gab es keinen Anhalt dafür, dass Impfungen die RA triggern könnten.

Schließlich wurden die einzelnen Impfungen auch noch separat betrachtet: "Wir fanden auch hier keinen Hinweis dafür, dass irgendeine spezifische Impfung das RA-Risiko erhöhen würde", so Bengtsson in Rom. "Damit scheint die immunologische Stimulation durch gängige Impfungen bei Erwachsenen kein Risikofaktor für RA zu sein, zumindest nicht bei Impfungen in den fünf Jahren vor Krankheitsbeginn."

www.eular.org

Mehr zum Thema

Kardiovaskuläres Risiko steigt

Vorsicht mit hohen NSAR-Dosen bei ankylosierender Spondylitis!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf