Sicherheit von Natalizumab bestätigt

PRAG (urm). Etwa 17 000 MS-Patienten werden derzeit weltweit mit dem humanisierten monoklonalen Antikörper Natalizumab behandelt. Bei engmaschigen Sicherheits- kontrollen ergaben sich bis zum Oktober dieses Jahres keine Hinweise auf neue Fälle einer progressiven multifokalen Leukoenzephalopathie (PML).

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Wegen PML-Erkrankungen während der klinischen Prüfung habe man die Entwicklung von Natalizumab (Tysabri®) zwischenzeitlich ruhen lassen, erinnerte Dr. Alfred Sandrock vom Unternehmen Biogen Idec in Cambridge in den USA. Es sei aber nach heutigem Stand der Kenntnis davon auszugehen, dass der Nutzen von Natalizumab überwiegt, sagte Sandrock bei einer Veranstaltung des Unternehmens in Prag. Die Antikörper-Therapie sei in ihrer klinischen Wirkung allen anderen Ansätzen überlegen.

Die Prager Neurologin Professor Eva Havrdová hält Natalizumab für wirksamer als Interferon beta. Sie schließt das aus den Ergebnissen der AFFIRM×-Studie. In dieser Untersuchung war binnen zwei Jahren die Rate an MS-Schüben im Vergleich zu Placebo um 68 Prozent geringer.

Im Durchschnitt war es mit Natalizumab pro Jahr zu 0,23, mit Placebo dagegen zu 0,73 Schüben gekommen. Nach Kernspin-Untersuchungen waren mit Natalizumab 92 Prozent weniger Gadolinium-anreichernde ZNS-Läsionen neu aufgetreten als mit Placebo. Natalizumab ist in der Europäischen Union zugelassen zur Therapie von Patienten mit rapide fortschreitender MS und bei Patienten, die auf Interferon beta unzureichend ansprechen.

×AFFIRM: Natalizumab Safety and Efficacy in Relapsing-Remitting MS

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