So wird Koronar-Intervention sicherer

STOCKHOLM (otc). Eine i.v.-Einmaltherapie mit Enoxaparin kann bei Patienten mit stabiler Angina pectoris eine anschließende perkutane Koronar-Intervention (PCI) sicherer machen. Dies belegt die jetzt auf dem Europäischen Kardiologen-Kongreß in Stockholm vorgestellte STEEPLE-Studie (Safety and Efficacy of Enoxaparin in PCI-Patients, an International Randomized evaluation).

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Die Ergebnisse der Studie hat Professor Gilles Montalescot vom Hôpital de la Pitié-Salpétrière in Paris präsentiert. An der multizentrischen Zufallsauswahl-Studie nahmen 3528 Patienten teil, die ein hohes Thromboserisiko hatten und bei denen eine perkutane Koronarintervention (PCI) bevorstand.

Verglichen worden seien Sicherheit und Effizienz des niedermolekularen Heparins Enoxaparin (Clexane®, 0,5 und 0,75 mg / kg) mit denen von unfraktioniertem Heparin (UFH), so der Kardiologe auf einer Pressekonferenz des Unternehmens Sanofi-Aventis.

Primärer Endpunkt der Studie waren größere und kleinere Blutungen innerhalb von 48 Stunden nach PCI, wobei Komplikationen durch eine - eventuell anschließende - Bypass-Operation ausgeschlossen wurden. Größere Blutungen sind definiert als Blutverlust, der den Hämoglobinwert um mehr als 5 g / dl senkt.

Die Ergebnisse: Mit 0,5 mg / kg Enoxaparin war der primäre Endpunkt im Vergleich zu UFH relativ signifikant um 31 Prozent (6,0 Prozent versus 8,7 Prozent, p = 0,014) verringert. Mit 0,75 mg / kg Enoxaparin war dieser Endpunkt 24 Prozent (6,6 Prozent versus 8,7 Prozent, p = 0,052) geringer. Die Rate größerer Blutungen war in beiden Gruppen mit dem niedermolekularen Heparin verglichen mit der unter UFH-Therapie um 57 Prozent geringer.

Die Ergebnisse der Studie seien Hinweis darauf, daß Enoxaparin - im Vergleich zur Therapie mit UFH - für PCI-Patienten eine sicherere und dabei genauso effiziente Option ist, so Montalescot. Hinzu komme, daß Enoxaparin einfacher anzuwenden sei, keine Überwachung der Gerinnungshemmung nötig mache und mit oder ohne GP IIb / IIIa-Hemmer angewendet werden könne.

Die STEEPLE-Ergebnisse werden vermutlich zu einer Änderung der Leitlinien - die bei einer PCI eine Behandlung mit UFH vorsehen - führen, so die Einschätzung von Professor Christoph Bode aus Freiburg.

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