Sorge wegen Vogelgrippe wächst

LONDON (ast). In Großbritannien sind als Reaktion auf die Fälle von Vogelgrippe bei Truthähnen in den vergangenen Tagen etwa 60 Angestellte einer großen Geflügelfarm mit dem antiviral wirksamen Medikament Tamiflu® behandelt worden.

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Auf der Geflügelfarm in der Grafschaft Suffolk war das H5N1-Virus entdeckt worden. Die britischen Behörden wiesen die Bevölkerung gestern abermals darauf hin, dass es "höchst unwahrscheinlich" sei, dass das Vogelgrippe-Virus eine Gefahr für den Menschen darstelle.

Trotz der beruhigenden Worte der Londoner Regierung ließen sich mehrere dutzend Mitarbeiter der Geflügelfarm von Ärzten vorsorglich mit dem Grippemittel behandeln. "Wir wollen auf Nummer sicher gehen, nicht krank zu werden", sagte einer der Mitarbeiter zu Journalisten.

Die Gesundheitsbehörden hatten Ende vergangener Woche in der Nachbarschaft der Geflügelfarm in Halesworth ein "Notfallzentrum" eingerichtet. Dort können sich besorgte Menschen ärztlichen Rat und antiviral wirksame Medikamente abholen.

Hausärzte in der Region Suffolk berichten, dass viele besorgte Patienten entweder persönlich in die Sprechstunde kommen, um sich über die gesundheitlichen Gefahren des H5N1-Virus zu informieren, oder in der Praxis anrufen. Kleinere Primärarztpraxen sind oftmals personell überfordert, die vielen Anfragen zu beantworten.

Unterdessen ist die Keulung von mehr als 150 000 Truthähnen auf der Farm in Suffolk mehr oder weniger abgeschlossen. Die letzten gekeulten Vögel wurden am Montag mit großen Lastkraftwagen in eine Verbrennungsanlage in der Grafschaft Staffordshire gefahren. Das wurde zum Medienspektakel.

Wie gestern bekannt wurde, geht die Suche nach der Infektionsquelle weiter. Keiner der Puter hat nach Angaben der Betreiberfirma jemals das Freiland gesehen. Eine mögliche Erklärungsursache ist, dass Mitarbeiter das Virus über Vogelfäkalien unter der Schuhsohle in die Ställe getragen haben. Das ist allerdings bislang lediglich eine Vermutung. Unklar ist auch, warum es fast 48 Stunden dauerte, bis die ersten Todesfälle an die Behörden gemeldet wurden.

Obwohl es bislang keine neuen H5N1-Erkrankungen gibt und rund um die Geflügelfarm eine zehn Kilometer umfassende Quarantäne-Zone gelegt wurde, fürchten Experten Millionenverluste für die britische Geflügelwirtschaft.

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