Kohortenstudie

Stress nach Trauma erhöht Reizdarmrisiko

Posttraumatischer Stress ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung eines RDS, was mit deutlicher Einschränkung der Lebensqualität einhergeht.

Veröffentlicht:

HANNOVER. Durch Stress nach einem Trauma ist das Risiko für ein Reizdarmsyndrom um das Fünffache erhöht. In einer populationsbasierten Studie einer definierten Kohorte von afrikanischen Amerikanern wurde anhand der Rom-III-Kriterien der Anteil an Patienten mit RDS identifiziert.

Mit validierten Erfassungsbögen wurde der posttraumatische Stress sowie die Lebensqualität in der RDS-Gruppe gemessen und mit der Kontrollgruppe ohne RDS verglichen (J Neurogastroenterol Motil. 2014; 20(4): 523-30).

419 Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Der Anteil an Patienten mit einem RDS nach Rom-III-Kriterien betrug 8,2 Prozent. In der multivariaten Regressionsanalyse waren das weibliche Geschlecht, ein Alter über 40 Jahre, ein höheres Bildungslevel sowie eine Ehescheidung unabhängige Risikofaktoren für ein RDS.

Patienten mit RDS wiesen signifikant häufiger posttraumatischer Stressfaktoren auf, was einen weiteren unabhängigen Risikofaktor für eine RDS darstellte (OR 4.54). Dieses korrelierte zusätzlich mit einer Einschränkung der Lebensqualität.

In einem Kommentar bei springermedzin.de schreibt Professor Ahmed Madisch aus Hannover, die Psyche trage vor allem zur Aggravierung eines RDS bei.

Ein posttraumatischer Stress, besonders der sexuelle Missbrauch in der Kindheit, sei schon länger als Risikofaktor für die Entstehung des RDS bekannt. In der Studie wurden auch psychische und physische Stressfaktoren erfasst und waren signifikant mit dem RDS assoziiert.

Gerade in der Diagnosephase des RDS müssten anamnestisch mögliche posttraumatische Stressfaktoren mit erfasst werden, da eine zusätzliche Psychotherapie sinnvoll sein könne.

Die Psychotherapie bei RDS sei evidenzbasiert und werde daher in der RDS-Leitlinie der DGVS empfohlen. (eb)

Mehr zum Thema

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf