Südkoreaner setzen auf Stammzellen geklonter Embryos

BERLIN (gvg). Die südkoreanische Arbeitsgruppe, die Anfang des Jahres über den weltweit ersten erfolgreichen Versuch des Klonens menschlicher Embryonen berichtet hat, möchte ab Januar 2005 - wie kurz berichtet - weitere Stammzellinien auf diese Art gewinnen. Zur Zeit werden die gewonnen Zellen genetisch genauer untersucht.

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Professor Shin-Yong Moon vom staatlichen Stammzellforschungszentrum in Seoul in Südkorea zeigte sich auf dem Kongreß der Europäischen Gesellschaft für menschliche Fortpflanzung und Embryologie in Berlin zufrieden mit dem bisher Erreichten: "Das Klonen zur Gewinnung embryonaler Stammzellen wird möglich und von großem, medizinischem Nutzen sein", so Moon.

Im Augenblick analysiere seine Arbeitgruppe die Genaktivität der im Frühjahr aus 242 menschlichen Eizellen durch Kerntransfer gewonnenen Stammzelllinie. Auch eventuelle nichtgenetische Veränderungen der Klonzellen müßten genau analysiert werden, um keine Komplikationen zu riskieren, wenn diese Zellen einmal für Gewebetransplantationen verwendet würden.

Zu den in mehreren Medien erhobenen Vorwürfen, die Eizellspenderinnen bei den Klonversuchen im Frühjahr seien Mitarbeiterinnen seiner Einrichtung gewesen, auf die Druck ausgeübt worden sei, sagte Moon, es handele sich dabei "um ein Mißverständnis".

Einen Mangel an Eizellen befürchtet der Forscher offenbar nicht: "Seit der Veröffentlichung unserer Experimente bekommen wir viele Anfragen von interessierten Spenderinnen", so Moon. Im Moment würden allerdings in Korea keine neuen Klonversuche unternommen. Es werde eine Ethik-Debatte geführt, die im Januar 2005 in einem Klongesetz münden solle.

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