Synkopen-Check bei Kindern in wenigen Minuten

MÜNCHEN (gvg). Am Münchner Universitätsklinikum Großhadern können Kinder mit ungeklärten Synkopen künftig einer Blitzdiagnose unterzogen werden: Ein neues Gerät zeichnet Herzschlag für Herzschlag simultan EKG und Blutdruck auf und ermöglicht so eine erste Beurteilung der vegetativen Funktion innerhalb weniger Minuten.

Veröffentlicht:

"Interessant ist das Verfahren vor allem bei Kindern und Jugendlichen, bei denen ein Verdacht auf neurokardiogene Synkopen besteht", sagte Professor Heinrich Netz von der Klinik für Pädiatrie in Großhadern im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Denn weil der Blutdruck über eine hochempfindliche Fingersonde im Rhythmus des Herzschlags gemessen werde, lasse sich der Effekt von minimalen Blutdruckschwankungen auf die Herzfrequenz der Kinder direkt beobachten. Ändert diese sich bei Blutdruckschwankungen nicht, dann könne das ein Hinweis auf eine Fehlfunktion der Barorezeptoren sein. Das komme zum Beispiel bei Kindern mit einem Diabetes mellitus vor, so Netz.

Doch auch eine kardiale Diagnostik ist mit dem "Task Force Monitor" genannten Gerät der österreichischen Firma CNSystems möglich: Die ebenfalls nicht-invasive Impedanzkardiografie erlaubt nämlich auch Aussagen über das Herzzeitvolumen und das Schlagvolumen.

"Wir werden jetzt mit Studien beginnen, in denen wir unter anderem Normwerte für unterschiedliche Altersklassen ermitteln wollen", hat Netz gesagt. Mittelfristig könne er sich gut vorstellen, das Gerät auch in Kinderarztpraxen oder sogar an Schulen für präventive Herz-Kreislauf-Checks einzusetzen: "Es tut nicht weh und dauert gar nicht lange".

Mehr zum Thema

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Lesetipps
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) bei der Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.

© Michael Kappeler/dpa

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Der Nephrologe Prof. Jürgen Floege von der Uniklinik RWTH Aachen rät beim 18. Allgemeinmedizin-Update-Seminar in Mainz davon ab den RAS-Blocker abzusetzen wenn der Kaliumspiegel des Patienten ansteigt, da so weder die eGFR verbessert noch das Hyperkaliämierisiko gesenkt wird.

© SaroStock / stock.adobe.com / generated AI

Nephrologe rät

RAS-Blocker bei Hyperkaliämie möglichst nicht sofort absetzen