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Telefonanrufe und Schulung für die Compliance

Nach einem akuten Koronarsyndrom lässt sich die Therapie-Adhärenz zu prognostisch wirksamen Medikamenten durch mehrere Maßnahmen erhöhen. Dazu zählen Patientenschulung und eine engmaschige Kontrolle.

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Eine skeptische Einstellung zu Arzneimitteln ist sehr häufig der Grund für mangelhafte Compliance.

Eine skeptische Einstellung zu Arzneimitteln ist sehr häufig der Grund für mangelhafte Compliance.

© StockLite / shutterstock.com

DALLAS. Patienten lassen es häufig an der notwendigen Therapiedisziplin mangeln, selbst bei lebensverlängernden Medikamenten nach einem so einschneidenden Ereignis wie dem akuten Koronarsyndrom.

Jeder dritte Patient setzt bereits nach einem Monat eines der Medikamente ab. 40 Prozent nehmen nach einem Jahr kein Statin mehr ein, hat Dr. Michael Ho vom Veterans Administration Eastern Colorado Health Care System in Denver berichtet.

Auf dem Jahreskongress der American Heart Association 2013 in Dallas stellte Ho die Ergebnisse einer Interventionsstudie vor, bei der mit einem Strauß von Maßnahmen versucht wurde, die Compliance von Patienten in der Sekundärprävention von Herzattacken zu erhöhen.

Um die optimierte Adhärenz in der Sekundärprävention bemühten sich Apotheker und Arzt im Teamwork: Der Pharmazeut entwarf individuelle Therapiepläne und stimmte diese mit dem behandelnden Arzt ab, der Patient wurde ausgiebig geschult. Telefonanrufe erinnerten den Patienten regelmäßig daran, sich nach dem Aufbrauchen einer Tablettenpackung neue Rezepte zu besorgen.

Arzneien werden besser eingenommen

Die Maßnahmen hatten Erfolg: Patienten der Interventionsgruppe waren im Laufe eines Jahres zu 89 Prozent therapietreu, die Patienten der Kontrollgruppe nur zu 74 Prozent. Vor allem Clopidogrel (87 versus 71 Prozent), Statine (93 versus 82 Prozent) und ACE-Hemmer oder AT1-Blocker (93 versus 82 Prozent) wurden signifikant zuverlässiger eingenommen als in der Kontrollgruppe.

Die Liebe zum Betablocker (88 versus 85 Prozent) konnte hingegen nicht erhöht werden. 253 Patienten hatten an der Studie teilgenommen.

Keinen Einfluss hatten die Maßnahmen auf die Blutdruck- und Blutcholesterinkontrolle; beim Blutdruck zeigte sich ein Trend zu niedrigeren Werten in der Interventionsgruppe.

Ebenfalls keine Effekte zeigten sich auf die klinischen Komplikationen, was so kurzfristig auch nicht zu erwarten wäre. Die Gesamtkosten waren in beiden Gruppen gleich hoch. (DE)

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