Therapien gegen überaktive Blase wurden bewertet

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LONDON (ars). Die Anticholinergika-Therapie bei Patienten mit überaktiver Blase haben britische Forscher in einer Kosten-Nutzen-Analyse bewertet: das ältere Antimuskarinikum Oxybutynin und die neueren Präparate Solifenacin, Tolterodin, Darifenacin und Fesoterodin (BJU Int 2010; 106: 506).

Demnach hat Solifenacin im Vergleich zu den anderen Wirkstoffen den höchsten klinischen Nutzen. Der damit assoziierte QALY-Wert, eine Kennzahl für die Bewertung eines Lebensjahres in Relation zur Gesundheit, war damit am besten. Das galt für alle drei Merkmale der überaktiven Blase: Harndrang, Miktionshäufigkeit und Inkontinenz.

Zudem war die Behandlung mit Solifenacin - berücksichtigt wurden Medikamente und Arztbesuche - kostengünstiger als mit anderen neuen Anticholinergika, berichtet die Arbeitsgruppe um Professor Linda Cardozo aus London. Mit Solifenacin war weiterhin die Abbruchrate gering.

In einer offenen Praxisstudie mit 4450 Patienten hat sich Solifenacin auch bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko bewährt. Selbst bei Herz-Kreislauf-Störungen und entsprechender Komedikation stiegen Herzfrequenz und Blutdruck nicht (Drug Saf 2008; 31: 505). Die neueren Anticholinergika dringen kaum ins ZNS und beeinträchtigen daher auch wenig die kognitiven Fähigkeiten.

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