Training mit Allergie-Notfall-Sets tut not

BERLIN (ikr). Hausärzte können viel dazu beitragen, dass anaphylaktische Reaktionen nicht zum Tode führen. Wichtig ist vor allem, dass Allergie-Patienten mit Notfallsets versorgt sind und damit umzugehen wissen.

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Jede dritte schwere Anaphylaxie ereignet sich zu Hause.

Jede dritte schwere Anaphylaxie ereignet sich zu Hause.

© Foto: ill

Denn am häufigsten ereignen sich schwere anaphylaktische Reaktionen zu Hause. Das belegen erste Daten aus dem Anaphylaxie-Register im deutschsprachigen Raum (Allergo J 17, 2008, 550).

Innerhalb von zwölf Monaten wurden 236 schwere anaphylaktische Reaktionen mit Symptomen des Respirationstraktes oder des Herz-Kreislauf-Systems gemeldet. Zwei Reaktionen waren tödlich. Ein Kind starb an einer Erdnussallergie und ein Erwachsener an einer Insektengiftallergie. Über 30 Prozent der anaphylaktischen Reaktionen traten zu Hause auf. Bei jedem dritten Patienten war es nicht die erste Reaktion dieser Art.

"Diese Zahlen verdeutlichen die Wichtigkeit der Versorgung von Patienten mit einem Notfallset", so Professor Margitta Worm von der Charité in Berlin und ihr Team. Hier gibt es nach den Registerdaten aber noch große Unsicherheiten: Nur bei drei Prozent der anaphylaktischen Reaktionen wurde ein Notfallset von den Patienten selbst angewandt und zu einem Prozent von Angehörigen.

Und nur bei elf Prozent der schweren anaphylaktischen Reaktionen wurde Adrenalin gespritzt. Hier seien nicht nur die Patienten, sondern auch viele Kollegen noch zu zurückhaltend, so die Kollegen.

Mehr Infos zum Thema: www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/061-025.htm

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