Triptane hemmen Freisetzung von Entzündungsmediatoren

FRANKFURT AM MAIN (hbr). Migräne wird entgegen früherer Auffassung nicht nur durch eine Erweiterung der Hirngefäße verursacht. Auch Entzündungsvorgänge sind beteiligt. Und hier setzen die Triptane an.

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Nicht jedes Medikament, das zur Kontraktion von Blutgefäßen führt, hilft auch bei Migräne. Also muß es auch andere Migräne-Ursachen geben als eine Erweiterung der Blutgefäße, wie Dr. Axel Heinze von der Schmerzklinik in Kiel beim Schmerztag in Frankfurt am Main gesagt hat.

Heute geht man als Ursache einer Migräne etwa von einer durch den Trigeminus getriggerten Entzündung aus. Aus den Enden der Trigeminusnervenfasern werden vermehrt Neuropeptide freigesetzt, die eine neurogene Entzündung auslösen. Die Schmerzrezeptoren der Hirnhautgefäße werden empfindlicher und bereits vom normalen Pulsieren des Blutes gereizt - die Patienten haben Kopfschmerzen.

Wenn die Betroffenen zum Beispiel "mit dem Kopf nach unten gehen, kommt mehr Blut in den Kopf, das Pulsieren wird stärker und der Schmerz nimmt zu", so Heinze bei einer Veranstaltung von Pfizer. Triptane hemmen unter anderem die Freisetzung der Neuropeptide und damit die neurogene Entzündung.

Erst kürzlich wurde erneut die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Eletriptan (Relpax®) in einer Studie mit 2113 Patienten belegt (wie berichtet). Sie erhielten bei einer Attacke entweder 40 mg Eletriptan, 100 mg Sumatriptan oder Placebo.

Nach zwei Stunden hatten 67 Prozent der Patienten mit Eletriptan gut auf das Präparat angesprochen - signifikant mehr als mit Sumatriptan und Placebo (59 und 26 Prozent). Bei dem Kriterium Kopfschmerz-Freiheit zwei Stunden nach Einnahme war der Unterschied ebenfalls signifikant zugunsten von Eletriptan. Der einzige unerwünschte Effekt, der während der Untersuchung bei beiden Triptanen beobachtet wurde, war Übelkeit.

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