Über eine Million Koloskopien zur Vorsorge seit 2002
KÖLN (grue). Seit Oktober 2002 haben deutsche Bürger über 55 Jahre Anspruch auf eine Koloskopie zur Krebsvorsorge. Dieses Angebot haben bisher nur fünf Prozent der berechtigten Männer und Frauen genutzt.
Veröffentlicht:Bisherige Erfahrungen mit der Vorsorge-Koloskopie sind gestern ein Thema beim Gastroenterologie-Kongreß in Köln gewesen. In den Jahren 2003 und 2004 seien etwa eine Million Vorsorge-Koloskopien vorgenommen worden, so Professor Wolff Schmiegel aus Bochum. Dabei sei bei 0,6 Prozent der Patienten Darmkrebs festgestellt worden, meist in einem frühen Krankheitsstadium. Bei 29 Prozent wurden Darmpolypen entdeckt und entfernt.
"Dadurch wurde eine mögliche Krebsentstehung verhindert", so Schmiegel. Langfristig dürfte dadurch die Krebshäufigkeit abnehmen. Um die Darmkrebs-Sterblichkeit effektiv zu senken, müßten allerdings mehr Menschen am Früherkennungsprogramm teilnehmen. Es gelte nun, die 21 Millionen "Nicht-Teilnehmer" durch Aufklärungskampagnen zu mobilisieren.
Ein anderes Kongreß-Thema waren Neu-Entwicklungen in der Endoskopie. Der Trend geht hin zu Mini-Endoskopen. Es werden immer dünnere Koloskope entwickelt. Man erwartet, daß damit die Untersuchung für die Patienten weniger unangenehm wird.
Außerdem werden winzige Geräte entwickelt, mit denen sich nicht nur Pankreas- und Gallengänge, sondern auch Tränen- und Milchgänge untersuchen lassen, wie in Köln berichtet wurde.