KOMMENTAR
Überraschender Impferfolg
Wenn klinische Studien eine gute Wirksamkeit für einen Impfstoff ergeben, ist das erfreulich. Wenn hunderttausenden Menschen aufgrund einer Impfung ein Klinikaufenthalt erspart bleibt, dann ist dies mehr als beeindruckend.
Genau das ist in den USA in den vergangenen sechs Jahren geschehen: In dieser Zeit wurden etwa eine halbe Million schwere Pneumonien verhindert, weil man im Jahr 2000 begonnen hat, Kinder gegen Pneumokokken routinemäßig zu impfen. Solche Erfolge in so kurzer Zeit sind in der Medizin selten. Man kann Ärzte und Eltern also nur ermuntern, Kinder konsequent gegen Pneumokokken zu immunisieren, schließlich gehört die Impfung seit vergangenem Jahr auch in Deutschland in den Impfkalender.
Gelingt hier eine flächendeckende Impfung der Kleinkinder, dürfte ein bedeutender Teil der jährlich etwa 150 000 Pneumokokken-Pneumonien in Deutschland vermieden werden. Selbst wenn die Vakzine gegen die europäischen Erreger nicht ganz so gut wirkt wie gegen die in den USA vorkommenden Pneumokokken. Und nicht nur das: Auch viele der 600 000 Otitis-media-Erkrankungen bei Kindern ließe sich durch die Inpfung verhindern. Der kleine Pieks hat also eine große Wirkung.
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