Unicef will Flüchtlinge evakuieren

GENF (dpa). Internationale Hilfsorganisationen wollen die von Israel beschlossene Feuerpause nutzen, um Flüchtlinge und Hilfsbedürftige im Libanon zu versorgen.

Veröffentlicht:

Das Kinderhilfswerk Unicef erklärte gestern in Genf, Krankenhäuser im Süden des Landes müßten schnell mit Nachschub versorgt werden. Auch will Unicef helfen, im Kampfgebiet festsitzende Menschen zu evakuieren. "Die Angriffe auf Kana sind der dramatische Beweis dafür, daß Kinder erneut den Preis des Krieges zahlen", sagte Unicef-Direktorin Ann Veneman.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz erklärte: "Warnungen vor drohenden Angriffen entheben die Kriegsparteien in keiner Weise von ihrer Verpflichtung gegenüber der Zivilbevölkerungen nach dem internationalen Menschenrecht."

Am Sonntag hatte ein israelischer Luftangriff auf das Dorf Kana im Südlibanon mindestens 56 Zivilisten getötet, darunter 28 Kinder. Die Menschen waren aus umliegenden Dörfern geflohen und hatten im Schutzraum eines Hauses die Nacht verbracht. Der Schutzraum wurde völlig zerstört, die Opfer mußten mit bloßen Händen ausgegraben werden.

Ungeachtet der vorübergehenden Einstellung von Luftangriffen im Libanon will Israel den Militäreinsatz gegen die radikale Hisbollah-Miliz noch verschärfen. Verteidigungsminister Amir Perez sagte gestern, die Armee werde "die Operationen gegen Hisbollah ausweiten".

Trotzdem sieht die Bundesregierung in der israelischen Feuerpause ein "positives Zeichen" für einen baldigen dauerhaften Waffenstillstand im Nahen Osten. Der UN-Sicherheitsrat müsse jetzt die Voraussetzungen für eine umfassende politische Regelung in dem Konflikt schaffen, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm.

Mehr zum Thema

Registerstudie aus der Schweiz

Schlaganfallrisiko nach TAVI bis zu zwei Jahre erhöht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Haben Sie noch Hoffnung für die neue GOÄ, Dr. Reinhardt?

Lesetipps
Ein kämpferischer Hausärztechef Dr. Markus Beier bei der KBV-Vertreterversammlung.

© Rolf Schulten

KBV-Vertreterversammlung

Markus Beier: „Die Krankenkassen fahren einen Angriff auf uns“