Vagusstimulation gegen Schock durch Endotoxine

MÜNCHEN (wst). Durch eine elektrische Vagusstimulation können Versuchstiere vor den tödlichen Folgen eines experimentell erzeugten endotoxischen Schocks gerettet werden. Die Hoffnung ist, diese Erkenntnis schon bald als Strategie routinemäßig für die Intensivmedizin nutzbar machen zu können.

Veröffentlicht:

Darauf hat Professor Eugen Faist vom Klinikum München-Großhadern auf einer Pressekonferenz zum 7. Weltkongress über Trauma, Schock, Entzündung und Sepsis in München hingewiesen. Federführend auf dem Forschungsgebiet der elektrischen Vagusstimulation ist die Arbeitsgruppe um Professor Kevin J. Tracey aus Manhasset im US-Staat New York.

Tracey und seine Mitarbeiter hatten beobachtet, dass vagotomierte Versuchstiere nach Applikation identisch dosierter Endotoxine weitaus häufiger und rascher einen tödlichen Schock bekamen als Artgenossen mit intaktem Vagussystem. Das nahmen sie als Anlass für weitere Forschungen.

Dabei fanden sie, dass die elektrische Stimulation des Vagusnervs systemische Entzündungsreaktionen hemmt und die Todesrate aufgrund eines endotoxischen Schocks deutlich reduziert. Und zwar wird durch die Vagusstimulation signifikant die Freisetzung von Tumornekrosefaktor (TNF), High Mobility Group Protein 1 (HMG-1) und weiteren proinflammatorischen Mediatoren verhindert.

Mehr zum Thema

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Krankheitsgeschehen durch Aktivitätsmarker besser ermitteln

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?