KOMMENTAR
Viele Fortschritte für COPD-Kranke
Die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit - kurz COPD - belastet Betroffene im Alltagsleben oft schwer. Nach aktuellen deutschen Studiendaten sind mehr Patienten von der Raucherlunge betroffen als bisher angenommen: Jeder 20. Bewohner über 40 Jahre ist an einer mittelschweren bis schweren COPD erkrankt. Die Forscher sehen jedoch nicht tatenlos zu. Die Krankheit selbst sowie auch neue Therapiemethoden werden jetzt zunehmend erforscht - getreu dem Motto des Welt-COPD-Tages: "Atemlos, aber nicht hilflos".
Eine wichtige neue Erkenntnis ist etwa, dass die COPD nicht nur eine Lungenkrankheit ist, sondern eine systemische Erkrankung, die auch andere Organe wie Muskulatur, Herz und Gefäße betreffen kann. Für die Therapie bedeutet das, dass es nicht genügt, die Atemnot zu lindern und die Lungenfunktion zu bessern. Die Patienten sollten zum Beispiel auch Lungensport machen, um dem fortschreitenden Abbau der Muskulatur entgegenzuwirken. Außerdem sollte der BMI über 21 liegen, empfehlen Experten. Das gelingt oft nur mit hochkalorischen Trinklösungen zusätzlich zu den üblichen Mahlzeiten.
Fortschritte sind auch speziell für Patienten mit schwerer COPD zu vermelden. So wird derzeit eine minimal-invasive Op erfolgreich erprobt, die es Patienten ermöglicht, sich körperlich stärker zu belasten. Hierbei verbessert eine arteriovenöse Fistel die Sauerstoffsättigung des Organismus.