Vorteil für Letrozol bei metastasiertem Mamma-Karzinom

BERLIN (nsi). Bei der First-Line-Therapie von Frauen in der Postmenopause, die ein fortgeschrittenes Mamma-Karzinom haben, ist der Aromatase-Hemmer Letrozol dem Antiöstrogen Tamoxifen überlegen. Darauf hat Professor Jens Huober von der Universitätsfrauenklinik in Tübingen hingewiesen.

Veröffentlicht:

Der Onkologe erinnerte bei einem Symposium des Unternehmens Novartis an eine Phase-III-Untersuchung, an der 916 Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs teilgenommen hatten (J Clin Oncol 11, 2003, 2101).

Die Tumoren mußten entweder Östrogen- oder Progesteron-Rezeptor-positiv oder von unbekanntem Rezeptorstatus sein. Die Patientinnen erhielten pro Tag entweder 2,5 Milligramm Letrozol (Femara®) oder 20 Milligramm Tamoxifen. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 32 Monate.

Statistisch signifikante Unterschiede sahen die Forscher, was die Zeit bis zur Progression der Erkrankung betraf: Sie betrug im Mittel 9,4 Monate in der Letrozol-Gruppe und sechs Monate im Tamoxifen-Arm. Die Ansprechraten unterschieden sich ebenfalls mit 32 Prozent unter Letrozol und 21 Prozent unter Tamoxifen statistisch signifikant.

Die mittlere Überlebenszeit lag im Letrozol-Arm bei 34 Monaten und in der Tamoxifen-Gruppe bei 30 Monaten. Obwohl dieser Unterschied nicht signifikant war, hätten die Frauen der Letrozol-Gruppe bis zu einem Zeitpunkt von zwei Jahren einen deutlichen Überlebensvorteil gehabt, so Huober. Auch der Karnofsky-Index zur Beschreibung der Lebensqualität habe sich bei Therapie mit dem Aromatase-Hemmer langsamer verschlechtert als mit dem Antiöstrogen.

Mehr zum Thema

Triple-negatives Mammakarzinom

Toripalimab plus nab-Paclitaxel verzögert die Progression

Beobachtungsstudie aus England legt nahe

In den ersten Jahren nach Atypie-Diagnose kein erhöhtes Brustkrebsrisiko

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Referentenentwurf

Lauterbachs Klinikreform: Lob von den Uniklinika und Prügel aus den Ländern

Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Die Allianz Chronisch Seltener Erkrankungen warnt, die geplante Klinikreform bilde die besondere Situation für die Behandlung von Menschen mit seltenen Erkrankungen nicht ausreichend ab.

© Frank Molter / dpa

Sieben-Punkte-Papier mit Forderungen

ACHSE beklagt: Seltene Erkrankungen bei Klinikreform nicht berücksichtigt