Weiter schlechte Compliance bei Opioid-Therapie

FRANKFURT AM MAIN (mar). Eine adäquate Schmerztherapie mit Opioiden wird noch immer durch Vorurteile erschwert. Patienten haben Angst vor Abhängigkeit und Toleranzentwicklung. Und sie fürchten sich davor, daß sie durch die Opioid-Einnahme den Verlauf ihrer Erkrankung nicht mehr richtig beurteilen können. Aus diesen Gründen nehmen etwa die Hälfte der Tumorpatienten die ihnen verordneten Opioide nicht ein.

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Darauf hat beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main der Göppinger Schmerztherapeut und Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft, Dr. Gerhard Müller-Schwefe, erneut aufmerksam gemacht.

In Deutschland leben derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit Tumorschmerzen. Diese benötigen aufgrund ihrer sehr starken Schmerzen meist ein stark wirksames Opioid nach WHO-Stufe III.

Daß bei vielen Patienten mit der Zeit die Dosierung des Opioids erhöht werden müsse, habe nichts mit einer Toleranzentwicklung zu tun, so Müller-Schwefe bei einem Symposium des Unternehmens Mundipharma. Vielmehr seien die Ursachen dafür in der Progression der Erkrankung oder als Folge der Behandlung, etwa einer Chemotherapie oder Operation, zu sehen.

Eine effiziente Schmerztherapie als ein wesentlicher Baustein der palliativmedizinischen Versorgung dieser Patienten sei mit den heute zur Verfügung stehenden Analgetika gut möglich.

Der Schmerztherapeut erinnerte daran, daß die meisten Krebspatienten eine effiziente Schmerztherapie mit Opioiden lebenslang benötigen. Eine gute Schmerztherapie trage dazu bei, die Lebensqualität der Patienten auch in der letzten Lebensphase deutlich zu verbessern.

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