Kommentar
Zweitbeste Wahl bei Vorhofflimmern
Orale Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten schützt Patienten mit Vorhofflimmern vor dem gefürchteten Schlaganfall. Das Risiko für den bei der häufigsten Arrhythmie zumeist kardioembolisch bedingten Hirninsult lässt sich damit um 60 bis 70 Prozent reduzieren.
Aufgrund der bekannten Limitierungen erhält in der Praxis aber de facto nur etwa jeder zweite Patient eine Behandlung mit Antikoagulanzien. Patienten, die aus diversen Gründen keine Antikoagulation bekommen können, profitieren von der dualen Plättchenhemmung mit Clopidogrel plus ASS, belegen jetzt Daten der ACTIVE-A-Studie.
Deren Ergebnisse sollten aber nicht zu falschen Schlussfolgerungen verleiten. ACTIVE-A ist keine Studie, die die therapeutische Gleichwertigkeit von dualer Plättchenhemmung und oraler Antikoagulation in der Schlaganfall-Prophylaxe bei Vorhofflimmern belegt.
Eine echte Wahlmöglichkeit zwischen zwei äquivalenten Optionen wird es also künftig nicht geben. Die Antikoagulation als wirksamste Form der Prophylaxe ist und bleibt der Standard. Sie sollte, wenn indiziert und möglich, unbedingt angestrebt werden. Erst wenn triftige Gründe dagegen sprechen, kommt alternativ die Therapie mit Clopidogrel plus ASS in Betracht.
Lesen Sie dazu auch: Weniger Insulte mit Clopidogrel plus ASS