Kommentar zu Hessen

Das zweifache Sozialministerium

Die CDU nimmt in Hessen das Thema Gesundheit wieder an sich, spaltet dafür aber das Sozialministerium unsinnig auf.

Christoph BarkewitzEin Kommentar von Christoph Barkewitz Veröffentlicht:

Das Sozialministerium in der hessischen Landeshauptstadt wird in der kommenden Legislaturperiode laut Koalitionsvertrag von CDU und SPD eine seltsame Teilung erfahren. Das Ministerium war eines der Häuser mit dem breitesten Aufgabenspektrum in der Landesregierung, die geplante Zersplitterung in einen CDU- und einen SPD-geführten Teil ist nun allerdings mitnichten als ein fürsorgender Akt der Arbeitserleichterung für die neue Ministerin oder den neuen Minister zu sehen. Vielmehr steckt dahinter hartes parteipolitisches Kalkül, das der Sache allerdings nicht dienlich ist.

Dass die Sozialdemokraten trotz ihres schwachen Stimmanteils bei der Landtagswahl das Sozialministerium beanspruchen würden, war logisch. Und für die CDU auch kein allzu großes Zugeständnis – aber eben nur in Teilen.

„Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege“, heißt das neue Ressort in Unionshand. Senioren sind wichtig, klassische Wählerklientel der CDU. Gesundheit und Pflege sind ebenfalls bedeutsam: Ein Thema, das Ministerpräsident Boris Rhein am Herzen liegt und dessen Abgabe an die Grünen ihn schmerzte. Zudem sieht Rhein hier natürlich das CDU-Gegengewicht in Länderangelegenheiten wie der Krankenhausplanung zu Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD.

„Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales“ heißt das Sozialministerium Teil 2 für die SPD. Warum Jugend, Senioren und Familie, die ganz ursächlich zusammengehören, nun auseinandergerissen sind, ist unverständlich. Da hätten die Koalitionäre besser gleich ein starkes Gesundheitsministerium gegründet und die zusammengehörenden Teile beieinander belassen.

Schreiben Sie dem Autor: christoph.barkewitz@springer.com

Mehr zum Thema

Befragung

AOK Hessen: Qualität der Klinik schlägt Entfernung

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Studie bescheinigt hohe Spezifität

Feiert das Belastungs-EKG ein kardiologisches Comeback?

Brustkrebsgefahr bei Adipositas

Prospektiv bestätigt: Bariatrische Operation senkt Brustkrebsrisiko

Lesetipps
Es zeichne sich ab, so Professorin Anne Letsch vom Onkologischen Zentrum Campus Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, dass das biologische Geschlecht, aber auch Gender als soziales Rollenkonstrukt, an vielen Stellen Krebs und Krebsversorgung beeinflussen.

© [M] lera_efremova / stock.adobe.com

Gendermedizin in der Onkologie

Den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Krebs auf der Spur

Die Wahrscheinlichkeit, VHF-Trigger außerhalb des Pulmonalvenensystems zu finden, beträgt 5,9 Prozent bei einem PRE2SSS2-Score von 0–1, 19,2 Prozent bei einem Score von 2–4 und 40,0 Prozent bei einem Score von 5–6.

© plo / stock.adobe.com

Herde außerhalb der Pulmonalvenen

Score gibt Risiko für weitere Trigger von Vorhofflimmern an

Betroffene mit Reizblase haben ihn immer im Blick – den schnellsten Weg zur nächsten Toilette.

© Alex / stock.adobe.com

Harndrang und häufiges Wasserlassen

Reizblase: Da mischt oft die Psyche mit