Alles begann mit dem Kampf gegen den Kartoffelkäfer
MARBURG (ug). Das Deutsche Grüne Kreuz feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Damit ist das DGK die älteste nicht-staatliche Organisation für gesundheitliche Förderung und Aufklärung in Deutschland. Sein Auftrag ist schlicht und umfassend: sich einzusetzen für Gesundheit.
Veröffentlicht:Begonnen hat alles 1948 und zwar mit dem Thema Schädlingsbekämpfung. Am 28. August veröffentlichte der vorbereitende Organisationsausschuss des DGK ein entsprechendes Flugblatt gegen "Hunger und bäuerliche Not". In der Folge wurden dann Kartoffelkäfer-Sammelaktionen propagiert, die vor allem bei Kindern sehr beliebt waren. Die Kartoffelkäfer wurden von Hand aufgelesen. Für eine Schachtel dieser Erntefresser gab es einen kleinen Pfennigbetrag.
1950 wurde das DGK offiziell ins Vereinsregister eingetragen. Gegründet wurde die Organisation in Frankfurt am Main, seit 1952 hat sie ihren festen Sitz im ältesten Gebäude in Marburg. Das grüne Kreuz wurde als Zeichen gewählt, weil es in Europa als Symbol für humanitäre Hilfsbereitschaft gilt.
Schon bald konkretisierte sich die Tätigkeit des DGK auf "vorbeugende Maßnahmen gegen Schädigungen der menschlichen Gesundheit". Der Präventionsgedanke rückte in den Vordergrund. Es wurden große Aufklärungskampagnen organisiert. Eine der bekanntesten ist immer noch die Polio-Schluckimpfungskampagne in den 60er Jahren: "Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam". Auch der obligatorische Sehtest für den Führerschein geht auf die Initiative des Grünen Kreuzes zurück. Jährlich werden Veranstaltungen, Infomobil-Touren organisiert und Telefonberatungen zu den unterschiedlichsten Themen organisiert. Das DGK gibt Bücher und Infomaterialien für Ärzte, Apotheker, Institutionen und Interessierte heraus sowie den gelben internationalen Impfausweis.
Heute gliedert das DGK seine Arbeit in zur Zeit 22 Sektionen zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen von A wie Allergie bis Z wie Zahngesundheit. Jede Sektion wird von einem ehrenamtlich tätigen wissenschaftlichen Expertenbeirat fachlich unterstützt. Das Grüne Kreuz arbeitet mit der WHO, dem Robert-Koch-Institut, dem Bundesgesundheitsministerium und den Ärztekammern zusammen.
Das DGK finanziert seine Aktivitäten durch seine Tochtergesellschaften, die mit dem Erlös ihrer Arbeit die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Vereins sichern. Am 29. August feiert das DKG seinen Geburtstag mit einer Veranstaltung in Marburg.