Auseinandersetzung mit dem Vergessen

NEU-ISENBURG (run). Seit 50 Jahren sind Fiona und Grant verheiratet. Seine vereinzelten Seitensprünge hat sie ihm verziehen. Der gemeinsame Lebensabend verspricht glücklich zu werden - bis Fiona immer vergesslicher wird und man Alzheimer bei ihr diagnostiziert.

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So beginnt der Film "An ihrer Seite" von Sarah Polley, der heute in den Kinos startet. Erst langsam - wie im realen Leben - zeigt sich darin das Gesicht einer Erkrankung, von der in Deutschland eine Million Menschen betroffen sind, werden die anfänglichen Irritationen zur Gewissheit.

Als Fiona, gespielt von Oscar-Preisträgerin Julie Christie, die Diagnose erfährt, beschließt sie bald darauf, sich selbst in ein spezialisiertes Pflegeheim einzuweisen. Eine altmodische Aufnahmebestimmung sieht dort vor, dass in den ersten 30 Tagen des Aufenthaltes keine Angehörigen die Patienten besuchen dürfen.

Als Grant (Godon Pinsent) sie nach dieser Zeit besucht, erkennt Fiona ihn nicht mehr. Schlimmer noch: ihre Zuneigung gehört jetzt Aubrey (Michael Murphy), einem anderen Heimbewohner. Tief verletzt bleibt ihrem Ehemann nichts anderes übrig, als den Status "Bekannter" zu akzeptieren und ihr als Besucher täglich zur Seite zu stehen. Nicht zuletzt mit Situationen wie dieser verdeutlich der Film einfühlsam, dass Alzheimer nicht nur die Patienten selbst betrifft, sondern tief in Partnerschaften und Familien eingreift.

Auch die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Heike von Lützau-Hohlbein, urteilt, dass "An ihrer Seite" nicht zuletzt dank der schauspielerischen Leistung einen authentischen Eindruck vermittelt, wie die Erkrankung verlaufen kann - aber auch, wie trotz Trauer und Verzweiflung das Leben weitergehen kann.

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