Flüchtlinge
Bayern will Folgen für die Gesundheitsversorgung untersuchen
MÜNCHEN. Als erstes Bundesland wird Bayern die mittelfristigen Folgen der Flüchtlingszahlen für das Gesundheitswesen durch ein wissenschaftliches Gutachten untersuchen.
Nach Angaben von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml soll unter anderem geklärt werden, welche besonderen Behandlungsangebote für Asylsuchende, die von Krieg und Migration betroffen sind, benötigt werden und ob dazu eventuell mehr Personal und zusätzliche Praxen erforderlich sind.
Kernelement des Gutachtens, das von der Universität Bayreuth und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young erstellt werden soll, ist eine Befragung von 1600 repräsentativ ausgewählten Flüchtlingen. "Ich möchte genau wissen, was uns bis 2022 erwartet - und wie wir die Weichen richtig stellen können", sagte Huml. "Wir haben in Bayern eines der besten Gesundheitssysteme der Welt." Das solle auch künftig so bleiben.
Das Gutachten soll im kommenden Jahr vorliegen und eine Prognose für die Jahre 2017 bis 2022 erstellen. Vorgesehen ist unter anderem eine Status-quo-Beschreibung der gesundheitlichen Versorgung in Bayern und eine Analyse des Krankheitsspektrums bei Asylbewerbern.
Daraus soll der zusätzliche Bedarf an gesundheitlicher Versorgung und sollen die darauf aufbauenden Maßnahmen oder Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. In dem Gutachten sollen auch die voraussichtlich entstehenden zusätzlichen Kosten geschätzt werden. (sto)