Cholera in Haiti weiter auf dem Vormarsch

Die Hauptstadt Port-au-Prince ist vergleichsweise wenig betroffen.

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PORT-AU-PRINCE (dpa). Die Zahl der Cholera-Opfer in Haiti ist am Wochenende weiter gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Sonntagabend (Ortszeit) in Port-au-Prince mitteilte, sind seit dem 19. Oktober bereits 1250 Menschen an der Seuche gestorben. Die Zahl der Erkrankten stieg auf fast 21 000. "Die Zahl ist wahrscheinlich viel höher, weil sie heruntergespielt wird", sagte Patricio Luna von der Caritas am Sonntag in Port-au-Prince. Mehr als die Hälfte der Todesfälle wurden im Department Artibonite registriert, wo die Cholera ausgebrochen war. Die Hauptstadt Port-au-Prince mit ihren Slums ist mit rund 63 Toten bisher vergleichsweise wenig betroffen.

In der vergangenen Woche war es wegen der Cholera zu Protesten im Norden des Landes gekommen. Die vermutlich wegen der bevorstehenden Wahlen politisch provozierten Proteste griffen auch auf Port-au-Prince über. Die Demonstranten forderten den Abzug der UN-Mission Minustah, die seit 2004 für Sicherheit und Stabilität in dem Karibikland zuständig ist. Den Blauhelmen wird unterstellt, die Seuche aus Nepal eingeschleppt zu haben. Die UN forderte ein Ende der Attacken gegen ihre Soldaten.

Am kommenden Sonntag sind in Haiti Präsidenten- und Parlamentswahlen geplant. Inzwischen steht in Frage, ob die Wahlen überhaupt abgehalten werden können. Auch haben vier von 19 Bewerbern angekündigt, nicht mehr antreten zu wollen.

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