Deutsche Studenten stürmen Österreichs Unis

WIEN (ine). In Österreich häufen sich derzeit Berichte über die "Flut deutscher Studenten", die die Universitäten lahmlegen.

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Österreichs Wissenschaftsminister Johannes Hahn ist für die Einführung von Zulassungsbeschränkungen für die Fächer Publizistik, Medizin, Pharmazie und Psychologie. Die neue Regelung soll ab dem Sommersemester 2010 greifen. Der Minister rechnet in diesem Wintersemester mit einem Anstieg der Zahl von Studienanfängern auf 50 000 - das entspricht einem Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In manchen Fächern seien die Studienanfänger aus Deutschland in der Überzahl. Im vergangenen Semester waren mehr als 18 000 Deutsche an österreichischen Unis eingeschrieben. Viele von ihnen, so Hahn in einer Mitteilung, seien Numerus-clausus-Flüchtlinge.

Erst vor wenigen Tagen hatte der Leiter der Universität Innsbruck, Karlheinz Töchterle, im österreichischen Rundfunk ORF beklagt, dass es dem Steuerzahler nicht zuzumuten sei, dass Studenten aus Deutschland nach Österreich kommen, "weil wir gratis Studienplätze zur Verfügung stellen". Das Alpenland hatte erst im vergangenen Jahr die Studiengebühren abgeschafft.

Ohne Ausgleichszahlungen und Studiengebühren, so Töchterle, könne dem Zustrom kein Einhalt geboten werden. Für Hahn ist dies keine Lösung. Der Wissenschaftsminister verweist vielmehr auf den Notfallparagrafen 124b des Universitätsgesetzes. Er sieht vor, dass in Studienfächern, in denen die Zahl der deutschen Studenten so hoch ist, dass es zu "unverantwortbaren Studienbedingungen" kommt, die Unis einen entsprechenden Antrag stellen können. Ausgleichszahlungen lehnt auch das Bundesbildungsministerium in Berlin ab. Solche Zahlungen seien nicht mit EU-Recht vereinbar.

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