Forscher: Schiefe Zähne kamen mit dem Kochen

WASHINGTON (ddp). Die schiefen Zähne und zu kleinen Kiefer vieler Kinder könnten ein Resultat der Gewohnheit sein, Lebensmittel zu kochen: Nach Ansicht des US-Anthropologen Peter Lucas begannen Kiefer und Vorderzähne zu schrumpfen, als die ersten Menschen anfingen, ihre Nahrung mit Werkzeugen in kleine Stücke zu schneiden und über dem Feuer zuzubereiten.

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Durch die neue Gewohnheit habe sich sowohl die Größe als auch die Härte der einzelnen Bissen reduziert, wodurch ausgeprägte Schneidezähne und große Kiefer überflüssig geworden seien. Über den Vortrag des Forschers auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Wissenschaftsgesellschaft AAAS berichtet der Online-Dienst des "New Scientist".

Bei sehr vielen Menschen wachsen die Zähne nicht geordnet nebeneinander im Kiefer, sondern schieben sich voreinander oder stehen schief in der Reihe. In manchen Fällen sind die Kiefer so klein, daß sogar einige Zähne wie etwa die Weisheitszähne vollständig fehlen.

Eine solche Unordnung im Mund kommt bei Menschenaffen nur sehr selten vor, berichtete Lucas. Er erklärt die uneffektive Anordnung damit, daß die Aufgabenverteilung im Kiefer während der menschlichen Entwicklung aus dem Gleichgewicht geraten sei. So sind die Schneidezähne hauptsächlich dazu da, Lebensmittel in mundgerechte Stücke zu zerlegen, während die Backenzähne die Nahrung zermahlen sollen.

Als jedoch die Menschen ihr Essen zuzubereiten begannen, war die Größenveränderung der Bissen ausgeprägter als die Veränderung der Konsistenz. Die Konsequenz: Die Schneidezähne schrumpften und als Folge davon auch die Kiefer - und zwar so stark, daß sie nicht mehr genug Platz für alle Backenzähne boten, die zum Zerkleinern der Nahrung nötig sind.

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