Gesundheit - Thema für die Expo 2000

Gegen die Expo 2000 in Hannover gab es im Vorfeld viele Proteste. Doch sie lockte über 18 Millionen Besucher in die niedersächsische Hauptstadt. Übrig blieb aber auch ein Defizit in Höhe von 1,1 Milliarden DM.

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Der Pavillon der Hoffnung mit dem Wahrzeichen der Expo, dem Wal.

Der Pavillon der Hoffnung mit dem Wahrzeichen der Expo, dem Wal.

© dpa

Hannover, 1. Juni 2000. "Mensch - Natur -Technik. Eine neue Welt entsteht", so lautetet das Motto der Expo in Hannover.

Die Weltausstellung, die von Juni bis Oktober 2000 in der Landeshauptstadt besucht werden konnte, sollte sowohl kühne wie realistische Ausblicke in die Zukunft geben. Auch Medizin und Gesundheit zählten zu den Themen.

"Wer am Ende des 20. Jahrhunderts geboren wird, hat gute Chancen, das Ende des 21. Jahrhunderts zu erleben", hieß es in einer Ankündigung zum Expo-Themenpark.

In Halle 5 ging es zum Beispiel um "Zukunft Gesundheit" - eine von elf Ausstellungen im Themenpark. Probleme der künftigen Gesundheitsversorgung waren dort Schwerpunkt.

Der japanische Szenograph und Architekt Toyo Ito, der den Themenpark entworfen hatte, beschäftigte sich allerdings vor allem mit der Frage, was Gesundheit überhaupt ist.

Er hatte einen großen, tiefblauen See entworfen, um den herum sich 120 bequeme Entspannungssessel gruppierten. Zusammen mit Klang- und Video-Installationen sollten sich die Besucher nicht nur ausruhen und darüber nachdenken, was es bedeutet, sich gesund zu fühlen, sondern dies auch mit allen Sinnen wahrnehmen.

Dies griff eine Definition der WHO auf, wonach Gesundheit nicht nur das Fehlen von Krankheit ist, sondern auch eine intakte Umwelt, soziale Beziehungen, Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Bildung und Einkommen voraussetzt.

Praktisch, billig, nahe am Menschen - dies zeichnete die meisten weltweiten Expo-Projekte aus, die im Global House ausgestellt waren.

Hohe Erwartungen an die Messe

Insgesamt waren es 767 Ideen und Projekte, die über die Weltausstellung hinaus als Beispiel für andere Weltregionen dienen sollten.

Eine dieser Ideen war "Wainimate", ein Projekt von den Fidschi-Inseln. Eine Fraueninitiative hat sich hier zur Aufgabe gemacht, heimische Pflanzen, die für die traditionelle Medizin genutzt werden, in der Natur zu erhalten und das Wissen über ihre Wirkung zu verbreiten.

Mit Schaugärten an Krankenhäusern, Schulen und botanischen Gärten wollte die Initiative Pflanzenheilkunde wieder populär machen.

Gerade Menschen in abgelegenen Gebieten und mit niedrigem Einkommen wollten die Frauen mit einem medizinischen Handbuch unterstützen, das 30 Rezepte für die Zubereitung von Heilmitteln enthalten sollte.

Vergleichbares leistete auch das Famus-Projekt auf den Philippinen: Hier waren es Apotheker, die den Menschen zeigten, wie man Heilpflanzen richtig anwendet und auch selbst anbauen kann.

Aus der Zentralafrikanischen Republik wiederum wurde eine Initiative vorgestellt, die versucht, das Wissen traditioneller Schamanen über Heilpflanzen wieder nutzbar zu machen.

Zwar stellte die Expo 2000 in der niedersächsischen Landeshauptstadt mit 18 Millionen Besuchern einen neuen Rekord auf.

Im Vorfeld war aber mit 40 Millionen Gästen gerechnet worden und mit Einnahmen 1,8 Milliarden DM durch Eintrittsgelder. Übrig blieb dagegen am Ende ein Defizit von 1,1 Milliarden DM. (chb)

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