Highlights 1985
Nobelpreis für IPPNW findet geteiltes Echo
Oslo/Köln/Bonn, 11. Oktober 1985. Die Internationale Ärztevereinigung für die Verhütung eines Atomkrieges (IPPNW) erhält den Friedensnobelpreis.
Stellvertretend für die IPPNW werden der US-Kardiologe Bernhard Lawn und der stellvertretende sowjetische Gesundheitsminister Jewgeni Tschazow den Preis entgegennehmen. Bei der deutschen IPPNW-Sektion herrscht Jubel, sie erhofft sich auch stärkeren innerärztlichen Einfluss.
Die Bundesärztekammer reagiert kühl: Sie sieht in der IPPNW eine "Zeitgeisterscheinung", die in den vergangenen Jahren "viel Wirbel" gemacht habe. Am deutlichsten äußert sich CDU-Generalsekretär Heiner Geißler: Er bezeichnet die Entscheidung des Osloer Preiskomitees als "Schande".
Die Fehlentscheidung des Komitees sei Folge einer Tabuisierungsstrategie gegenüber den kommunistischen Menschenrechtsverletzungen.