1,2 Milliarden Euro mehr für Ärzte

BERLIN (hom). Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband haben die Weichen für die ärztlichen Honorare im kommenden Jahr gestellt: Die 150 000 Kassenärzte und Psychotherapeuten erhalten demnach im Vergleich zu 2009 bis zu 1,2 Milliarden Euro mehr.

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Nach dem am Mittwochnachmittag erzielten Beschluss im Erweiterten Bewertungsausschuss von Ärzten und Kassen steigt die Vergütung für Leistungen innerhalb der Regelleistungsvolumina 2010 in allen 17 KVen morbiditätsbedingt um zwei Prozent im Vergleich zu 2009. Hinzu kommen Steigerungen bei den extrabudgetären Leistungen. Zusammen ergibt sich damit ein Honorarplus in Höhe von 3,8 Prozent beziehungsweise bis zu 1,2 Milliarden Euro.

KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Köhler zeigte sich ob des erzielten Honorarzuwachses zufrieden, schränkte aber zugleich ein: "Ob der medizinische Bedarf der Patienten für 2010 wirklich gedeckt ist, wie die Krankenkassen behaupten, muss sich erst noch zeigen." Zum jetzigen Zeitpunkt lasse sich nicht sagen, wie sich das Plus auf die einzelne Arztpraxis auswirken werde, so Köhler.

Der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, betonte, der Honorarzuwachs werde dem medizinischen Bedarf der Patienten in 2010 gerecht. Das Ergebnis sei ein angemessener Kompromiss. Weil in einer alternden Gesellschaft wie der bundesdeutschen die Menschen häufiger krank würden, müssten sie auch öfter behandelt werden. Für den dadurch ansteigenden Behandlungsbedarf müsse zusätzliches Geld von den Kassen bereitgestellt werden. Die niedergelassenen Ärzte erhielten im kommenden Jahr, vorsichtig geschätzt, allein aus dem Topf der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rund 32 Milliarden Euro, rechnete Lanz vor.

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