AOK Nordost

223 Mal Verdacht auf Behandlungsfehler

POTSDAM (ami). Mit dem geplanten Patientenrechtegesetz sollen die Kassen verpflichtet werden, ihre Versicherten bei einem Verdacht auf Behandlungsfehler aktiv zu unterstützen. Die AOK Nordost begrüßt das ausdrücklich.

Veröffentlicht:

Nach eigenen Angaben verfährt sie seit zehn Jahren so, wie es der Gesetzentwurf vorsieht. "Versicherte müssen im Ernstfall auf die Hilfe ihrer Kasse zählen können", sagt Peter Wewer, Leiter der Rechtsabteilung der AOK Nordost.

Die Kasse hat 2011 in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 873 Behandlungsfehlervorwürfe ihrer Versicherten überprüft.

In 223 Fällen hat sich den Angaben zufolge nach entsprechenden Gutachten der Hinweis zu einem Verdacht verdichtet. In 28 Fällen haben die Verursacher den Schaden laut AOK Nordost problemlos anerkannt.

In den ersten neun Monaten 2012 hat die Kasse 677 neue Hinweise auf mögliche Behandlungsfehler registriert. Das sind den Angaben zufolge 20 mehr als im Vergleichszeitraum 2011.

Die Kasse mahnt am Patientenrechtegesetz aber Nachbesserungsbedarf mit Blick auf eine Beweislastumkehr zugunsten der Patienten bei Behandlungsfehlern an.

Ärzte und andere Partner im Gesundheitswesen müssten ihren Teil zur Aufklärung eines Behandlungsfehlers beitragen, so Wewer.

Mehr zum Thema

Frage der Woche

HZV-Bonus für Versicherte: Was halten Sie von diesem Vorhaben?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer