Berlin

47 Hausarztsitze neu besetzt

Ärztemangel? Nicht in der Großstadt: Ein halbes Jahr hat Berlin fast 50 neue Hausärzte gesucht - jetzt sind alle Stellen besetzt.

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BERLIN (ami). Ein knappes halbes Jahr nach ihrer Ausschreibung sind die 47 neuen Hausarztstellen in Berlin vollzählig besetzt. Das teilten die Krankenkassenverbände der Hauptstadt mit.

Sie zeigten sich erfreut, dass vor allem für jene Bezirke Hausärzte gewonnen wurden, in denen die Versorgung vor Ort als problematisch empfunden wurde. Die Steuerung durch den Zulassungsausschuss nach den Vorgaben des Landesausschusses sei gelungen.

Elf der neuen Hausärzte gehen in den Problembezirk Neukölln, neun nach Lichtenberg und jeweils sieben nach Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Die weiteren neu zugelassenen Hausärzte verteilen sich auf Spandau, Tempelhof und Pankow.

In dem oft als überversorgt bezeichneten Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf ist keiner der neuen Arztsitze angesiedelt.

Die Selbstverwaltung habe damit ihr gemeinsames Ziel erreicht, eine wohnortnahe hausärztliche Versorgung in Berlin auch weiterhin sicherzustellen, so das Fazit der Krankenkassenverbände.

Viel Arbeit mit Psychotherapeuten

Um die 47 Hausarztsitze bewarben sich nach ihren Angaben mehr als 100 Ärzte. Der Zulassungsausschuss berücksichtigte bei der Besetzung auch die räumliche Wahl der Bewerber um die hausärztlichen Vertragsarztsitze, wenn sie die gleiche Eignung wie andere hatten. Für die neuen Facharztsitze läuft das Zulassungsverfahren noch.

Der Zulassungsausschuss hat in den letzten Jahren immer mehr Aufgaben zu bewältigen. Die Zahl der Verfahren hat sich nach Angaben des Vorsitzenden Dr. Roland Urban vervielfacht.

Die Möglichkeiten zum Teilverzicht, Teilverkauf, zur hälftigen Zulassung oder Viertelstelle, zu Zweigpraxen und überörtlichen Gemeinschaftspraxen verursachen Mehraufwand.

Auch die Anhörungen für die Besetzung neuer Psychotherapeutensitze nehmen den Angaben zufolge immer mehr Zeit in Anspruch. Zudem wächst die Zahl der Zulassungsentziehungsverfahren.

Einige Entzüge hat der Berliner Zulassungsausschuss gegen Medizinische Versorgungszentren ausgesprochen. Aber auch Entziehungsverfahren wegen Nichterfüllung der Fortbildungspflicht kommen nun auf die Tagesordnung.

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