Ärzte fühlen sich von Selbsthilfegruppen in der Arbeit unterstützt

BERLIN (HL). 80 Prozent der Ärzte sehen das Engagement der Selbsthilfegruppen als Unterstützung ihrer Arbeit. 90 Prozent sagen sogar, die die Kooperation mit Patientenorganisationen schärften den Blick des Arztes für die Probleme chronisch Kranker.

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Der inzwischen hohen Akzeptanz von Selbsthilfegruppen bei Ärzten und der prinzipiellen Bereitschaft zur Zusammenarbeit steht allerdings entgegen, dass in der Praxis das Potenzial der Selbsthilfe noch nicht ausgeschöpft wird. Dies zeigen ähnliche Ergebnisse von Umfragen, die Professor Wolfgang Slesina (Universität Halle/Wittenberg) und Dr. Peter Scholze, Vorstandsbeauftragter für Patientenorientierung bei der KBV, am Freitag bei einem Selbsthilfe-Symposion von KBV und BKK-Bundesverband präsentierten.

Großen Einfluss auf die Kooperation zwischen Ärzten und Selbsthilfegruppen hat die Praxisstruktur: 70 Prozent der Gemeinschaftspraxen arbeiten mit Selbsthilfegruppen zusammen, bei den Einzelpraxen sind es nur 30 Prozent. Hausärzte arbeiten deutlich kooperativer als Fachärzte. Slesina empfiehlt deshalb, in der Fortbildung von Fachärzten darauf hinzuwirken, dass sie bei chronisch Kranken systematisch Selbsthilfegruppen einbeziehen. Außerdem müssten, vor allem bei Einzelkämpfern, Informationsdefizite abgebaut werden.

Dagegen will Scholze, der in Bayern als Hausarzt-Internist niedergelassen ist, vor allem Gemeinschaftspraxen und Praxisnetze weiter aktivieren. Außerdem sollen die allein Bayern tätigen 1200 Moderatoren der Qualitätszirkel eingesetzt werden, um die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen auszubauen.

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