Allgemeinmedizin soll Schwergewicht an Unis werden

Das Fach Allgemeinmedizin soll an den Universitäten künftig wieder eine größere Rolle spielen, fordern die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

ESSEN. Die Stärkung der Allgemeinmedizin an Universitäten ist Tenor eines Memorandums, das Allgemeinmediziner auf Initiative der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) anlässlich des Symposiums "Wissenschaft in der Allgemeinmedizin" in Essen verabschiedet haben. Unterzeichner sind außer der ÄKWL die Ärztekammer Nordrhein und Vertreter der Allgemeinmedizin aus den acht medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen: Aachen, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster und Witten/Herdecke.

"Aus unserer Sicht muss außer allen denkbaren strukturpolitischen Maßnahmen zur Förderung der hausärztlichen Medizin im politischen Raum vor allem der Stellenwert des Faches Allgemeinmedizin innerärztlich diskutiert werden", heißt es in dem Memorandum. Ein wesentlicher Aspekt sei dabei die universitäre Repräsentanz des Faches und seine wissenschaftliche Aufwertung. "An den nordrhein-westfälischen Hochschulen ist die Allgemeinmedizin noch bei weitem nicht so vertreten, wie es ihrer versorgungspolitischen Bedeutung entspricht", sagte ÄKWL-Vizepräsident Dr. Klaus Reinhardt. Außer den Universitäten selbst sei in dieser Frage auch die Politik gefordert, damit der in der Approbationsordnung geregelte Stellenwert des Faches sich tatsächlich in der Lehre niederschlage.

Nach Angaben von Dr. Michael Stückradt, Staatssekretär im Landeswissenschaftsministerium, sieht die Politik selbst Handlungsbedarf. "Wir wollen bei den Zielvereinbarungen für 2010 mit jeder Fakultät einen Akzent bei der Allgemeinmedizin setzen", kündigte er an. Außerdem dränge das Ministerium die Universitäten dazu, stärker von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, Studierende selbst auszuwählen. "Die Allgemeinmedizin kann dann stärker einbezogen werden", sagte Stückradt.

 

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