Arznei-Innovationen erreichen Patienten nur mit Verzögerung

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FRANKFURT/MAIN (fst). Arzneimittelinnovationen setzen sich in der Verschreibungspraxis von Ärzten in Deutschland langsamer durch als in anderen EU-Ländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Beratungsunternehmens IMS Health. Dazu wurden Marktanteile von neuen Wirkstoffen im Zeitraum von Juli 2009 bis Juni 2010 in Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland und Großbritannien untersucht.

Vier Quartale nach dem Marktstart hatten in Spanien die untersuchten Substanzen einen Umsatzanteil von 25 Prozent, in Frankreich 18 Prozent. Deutlich geringer waren die Anteile in Italien (zwölf Prozent), Deutschland (acht Prozent) und Großbritannien (4,5 Prozent). Der für das deutsche Gesundheitssystem oft behauptete Vorteil einer sofortigen Verschreibungs- und Erstattungsfähigkeit von Innovationen schlägt sich in der Praxis somit nicht nieder.

Aus Sicht von Dr. Frank Wartenberg, Vorstand von IMS Health in Deutschland, kann sich dieser Trend mit dem Arzneimittel-Neuordnungs-Gesetz (AMNOG) verschärfen. Es werde in der Branche "ernsthaft diskutiert, die Einführung neuer Medikamente in Deutschland länger abzuwarten oder komplett zu hinterfragen", so Wartenberg.

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