Arztrechnungen sollen ins Internet

Was hat der Arzt für meine Behandlung abgerechnet? Die Antwort auf diese Frage finden Kassenpatienten in Zukunft im Web. Denn die Regierung will die Krankenkassen dazu verpflichten, die Arztrechnung offenzulegen.

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Eine Arztrechnung: Geht es nach der Regierungskoalition, sollen künftig die Kassen die Rechnungen für GKV-Versicherte ins Netz stellen.

Eine Arztrechnung: Geht es nach der Regierungskoalition, sollen künftig die Kassen die Rechnungen für GKV-Versicherte ins Netz stellen.

© suedraumfoto / imago

BERLIN (sun). GKV-Versicherte sollen künftig auf der Homepage ihrer Krankenkasse einsehen können, was der Arzt tatsächlich für ihre Behandlung abgerechnet hat.

Darauf haben Gesundheitsexperten der Union und FDP in Berlin verständigt. Die Pläne sollen bereits mit dem Versorgungsstrukturgesetz zum 1. Januar 2012 in Kraft treten.

Mehr Transparenz für die Patienten

"Für die Patienten bedeutet dieser Schritt wesentlich mehr Transparenz", sagte CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer der "Ärzte Zeitung".

Man setze mit den Plänen auf bestehendes Recht auf: Bereits heute hätten Patienten die Möglichkeit, eine sogenannte Patientenquittung in der Arztpraxis einzufordern. Diese werde aber nur selten genutzt. Datenschutzrechtlich gebe es keine Bedenken, so Singhammer.

Kassen sind skeptisch

Der GKV-Spitzenverband bleibt skeptisch: Zwischen Praxisbesuch und Rechnungsstellung lägen viele Monate. Daher müsse "über den tatsächlichen Erkenntnisgewinn" für Patienten nachgedacht werden, sagte Verbands-Sprecherin Ann Marini.

Wer meine, "mit diesem Vorstoß elegant durch die Hintertür die Kostenerstattung zu etablieren, sei "auf dem Holzweg".

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Uralt-Plan in Online-Version

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